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Patient muss Chefarztbehandlung ausdrücklich verlangen!

Viele Privatpatienten wollen im Krankenhaus vom Chefarzt behandelt und auch operiert werden. Dies müssen sie aber ausdrücklich vor einer Operation kundtun, ansonsten darf auch der Vertreter des Chefarztes ans Messer.

Dies entschied das Oberlandesgericht Hamm (Aktenzeichen 26 U 30/13) im Fall eines Patienten, der ein Krankenhaus zwecks einer Operation aufsuchte und dort Chefarztbehandlung vereinbarte. Der Mann wurde ohne Komplikationen vom Vertreter des Chefarztes operiert. Es kam zwar zu einer Nachblutung, diese konnte aber mit einer Tamponade gestillt werden. Der Patient fühlte sich falsch behandelt. Er war der Meinung, dass die Operation gar nicht notwendig gewesen wäre. Zudem sei er nicht ausreichend aufgeklärt worden. Aus diesem Grund erlangt er ein Schmerzensgeld von rund 75.000 Euro.

Chefarztbehandlung im Behandlungsvertrag vereinbaren

Die Klage des Patienten wies das Oberlandesgericht Hamm ab. Weder eine Verletzung der Aufklärungspflicht durch den Arzt noch ein Behandlungsfehler seien im vorliegenden Fall erkennbar. Die Operation sei indiziert gewesen, nachdem die bisherige Therapie erfolglos geblieben war. Die Komplikation der Nachblutung nach der Operation sei durch die Ärzte fachgerecht behandelt worden. Für den Patienten habe zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr bestanden. Seine Einverständniserklärung zur Operation zeige nicht, dass der Patient ausschließlich vom Chefarzt operiert werden wollte. Dies hätte er ausdrücklich vereinbaren müssen, so könne man den Vertrag auch so verstehen, dass auch der Vertreter des Chefarztes operieren und behandeln durfte, so die Hammer Richter.

Redaktion fachanwaltsuche.de

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