Unschuldig im Gefängnis – 60.000 Euro Schmerzensgeld von Gutachterin
2018-11-14
· Redaktion Fachanwaltsuche
· 297 mal gelesen
Ein mittlerweile pensionierter Bundeswehrbeamter saß unschuldig wegen sexuellen Missbrauchs an seiner Pflegetochter 683 Tage im Gefängnis. Weil das zur Verurteilung führende psychologische Gutachten nicht den wissenschaftlichen Standards entsprach, wurde die Gutachtern nun zu 60.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt.
Ein weiteres Gutachten in der zweiten Instanz zeigte, dass das erste Gutachten von der Gutachterin grob fahrlässig erstellt wurde. Es hatte die vom Bundesgerichtshof im Jahr 1999 aufgestellten Anforderungen an ein aussagepsychologisches Gutachten nicht beachtet. Die Einschätzung des ersten Gutachtens, dass die Belastungszeugnis mit hoher Wahrscheinlichkeit als glaubhaft einzuschätzen sei, war somit nicht mehr haltbar. Der Bundeswehrbeamte hätte daher nicht unschuldig wegen sexuellen Missbrauchs an seiner Pflegetochter verurteilt werden dürfen.
War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
Eigene Bewertung abgeben:
Bisher abgegebene Bewertungen:
4.25 /
5
(4 Bewertungen)
Das könnte Sie interessieren
Verkehrsrecht
,
15.09.2015
(Update 21.10.2022)
Nicht nur Autofahrer verlieren ihre Fahrerlaubnis, wenn sie mit zu viel Promille im Blut erwischt werden, auch Fahrradfahrern drohen Fahrerlaubnisentzug und Strafverfahren.
3.5128205128205128 /
5 (39 Bewertungen)
Medizinrecht
,
23.01.2012
Rechtsanwalt Joachim Francke Francke & Partner Rechtsanwälte
Anmerkung zu VG Gießen Berufsgericht für Heilberufe, Urteil vom 16.11.2009,
21 K 1220/09.GI.B
vo...
4.0 /
5 (2 Bewertungen)
Medizinrecht
,
28.02.2012
Rechtsanwalt Joachim Francke Francke & Partner Rechtsanwälte
Anmerkung zu LSG Chemnitz, Beschluss vom 01.09.2010 - L 6 U 222/09 B
von Joachim Francke, Fachanwal...
4.166666666666667 /
5 (6 Bewertungen)
Strafrecht
,
21.04.2016
Ein Mann, der mit einem Druckgasgewehr Schüsse auf einen Schüler abgegeben hatte, wurde die Fahrerlaubnis entzogen.
Ein medizinisch-psychologisches Gutachten bescheinigte dem Täter ein erhöhtes Aggressionspotential, was ihm zum Führen eines Fahrzeugs ungeeignet machte.
4.5 /
5 (4 Bewertungen)
Verkehrsrecht
,
11.11.2016
Einem Fahranfänger kann die Fahrerlaubnis auf Probe entzogen werden, wenn er nach zwei Geschwindigkeitsüberschreitungen das behördlich angeordnete medizinisch-psychologische Gutachten (MPU) nicht vorlegt.
Dies entschied aktuell das Verwaltungsgericht Neustadt.
3.25 /
5 (4 Bewertungen)
Verkehrsrecht
,
16.07.2012
Rechtsanwalt John Christall
Ein Unfall im Straßenverkehr ist immer ärgerlich.
Darum ist es besonders wichtig, sich sofort nach einem Unfall durch einen Fachanwalt für Verkehrsrecht beraten zu lassen, damit der Ärger nicht noch großer wird.
3.0 /
5 (2 Bewertungen)
Sozialrecht
,
18.04.2016
Ein mit Haftbefehl gesuchter Straftäter hat keinen Anspruch auf Sozialhilfeleistungen, entschied aktuell das Sozialgericht Münster.
3.3333333333333335 /
5 (3 Bewertungen)
Strafrecht
,
15.06.2017
Menschen, die nach dem 8.
Mai 1945 allein wegen ihrer Homosexualität verurteilt wurden, sollen nach dem Willen der Bundesregierung strafrechtlich rehabilitiert werden.
Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde kürzlich von der Bundesregierung verabschiedet.
2.0 /
5 (1 Bewertungen)
Medizinrecht
,
16.07.2015
(Update 02.02.2024)
Rund 3.400 Behandlungsfehler verursachten Ärzte einer aktuellen Statistik zur Folge im vergangenen Jahr in Deutschland.
In vielen Fällen müssen letztlich Gerichte entscheiden, ob eine Arzthaftung in Frage kommt und wie hoch der Anspruch der betroffenen Patienten auf Schadensersatz ausfällt.
3.5714285714285716 /
5 (21 Bewertungen)
Arbeitsrecht
,
10.11.2017
(Update 01.11.2023)
Jeder dritte Arbeitnehmer erlebt an seinem Arbeitsplatz sexuelle Belästigung.
Der schmale Grad zwischen harmlosen Flirt und sexueller Belästigung ist für einige Chefs und Kollegen scheinbar nicht klar.
Was viele Arbeitnehmer nicht wissen: Sexuelle Belästigungen können neben einer strafrechtlichen Ahndung auch zur Kündigung führen!
3.5555555555555554 /
5 (18 Bewertungen)
Strafrecht
,
27.09.2018
(Update 27.09.2018)
Das Oktoberfest in München lockt jedes Jahr Millionen von Menschen an, die auf dem größten Volksfest der Welt Spass haben wollen.
Leider kommt es immer wieder zu sexuellen Belästigungen, die einem 38jährigen Wiesn-Besucher jetzt eine Haftstrafe einbrachten.
2.8 /
5 (5 Bewertungen)