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Reiserecht: Rechtstipps zur Online-Flugbuchungen

Für 9 Euro nach Budapest oder für 20 Euro nach London - Fluggesellschaften locken ihre Kunden mit unglaublichen Preisen. Beim Buchungsvorgang kommen dann aber zum angegebenen Flugpreis oft weitere Gebühren und Zuschläge dazu, so dass es sich bei dem Angebot nur um ein vermeintliches Schnäppchen handelt. Der Bundesgerichtshof hat sich jüngst mit der Darstellung der Preis bei Online-Flugbuchungen beschäftigt. Lesen Sie mehr …

Für 9 Euro nach Budapest oder für 20 Euro nach London - Fluggesellschaften locken ihre Kunden mit unglaublichen Preisen. Beim Buchungsvorgang kommen dann aber zum angegebenen Flugpreis oft weitere Gebühren und Zuschläge dazu, so dass es sich bei dem Angebot nur um ein vermeintliches Schnäppchen handelt. Der Bundesgerichtshof hat sich jüngst mit der Darstellung der Preis bei Online-Flugbuchungen beschäftigt. Lesen Sie mehr … Der Bundesgerichtshof (Aktenzeichen I ZR 29/12) hat aktuell entschieden, dass Fluggesellschaften bei Online – Flugbuchungen bei jeder Preisangabe für Flüge den endgültig zu zahlenden Endpreis anzeigen müssen. Bei denPreisdarstellungen müssen die Fluggesellschafen auch genau alle Preisbestandteile darstellen. Im zugrundeliegenden Fall unterhielt eine Fluggesellschaft ein Internetportal auf dem Kunden über ein elektronisches Buchungssystem Flüge buchen konnten. Der Endpreis der Flugreise war für den Kunden auf den ersten Blick nicht ganz einfach zu erkennen. Bei der Buchung musste der Kunde zunächst das Flugziel und das Flugdatum auswählen. Dann erschienen eine Tabelle mit Abflug- und Ankunftszeiten sowie die Angabe des Flugpreises in zwei verschiedenen Tarifen. Gleichzeitig wurde eine Tabelle dargestellt auf der Steuern, Gebühren und der Kerosinzuschlag aufgeführt wurde sowie der sich daraus ergebene Gesamtpreis des Fluges pro Person. Hinter dieser Tabelle wurde mit einem Sternchen daraufhingewiesen, dass eventuell zu diesem Endpreis noch eine weitere Bearbeitungsgebühr anfalle. Erst nach Eingabe der Daten wurde in einem vierten Buchungsschritt der endgültige Flugpreis inklusive der anfallenden Bearbeitungsgebühr angezeigt. Die Fluggesellschaft änderte später ihr Buchungssystem dahingehend, dass sie bereits beim zweiten Buchungsschritt den Endpreis der Flugreise angab. Der Sternchenhinweis entfiel und stattdessen wurde eine weitere Tabelle eingefügt, aus der sich der Endpreis der Flugreise inklusive der Bearbeitungsgebühr ergab. Nach Auffassung der Verbraucherzentrale entsprechen beide Darstellungen des Flugreises nicht den Anforderungen der EG Verordnung Nr. 1008/2008.

Bundesgerichtshof legt Frage der zulässigen Preisdarstellung dem EUGH vor

Im September 2013 legte der Bundesgerichtshof dem Gerichtshof der Europäischen Union die Frage zur zulässigen Preisdarstellung bei Flugbuchungen im Internet vor. Der EUGH entschied daraufhin, dass bei jeder Preisangabe für Flugdienstleistungen der Endpreis anzugeben ist.

Preisdarstellung unzulässig!

Daraufhin entschied nun der Bundesgerichtshof, dass die Preisdarstellung im zu entscheidenden Fall unzulässig sei, da die Tabelle lediglich den Preis für den Flug anzeigte, aber erst in weiteren Buchungsschritten den Endpreis der Flugreise.

Redaktion fachanwaltsuche.de

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