Was macht ein Terminsvertreter?

Fachanwälte die eine Terminsvertretung wahrnehmen - Symbolbild © freepik - mko

Kann ein Rechtsanwalt nicht selbst zu einer auswärtigen Gerichtsverhandlung erscheinen, gibt es die Möglichkeit, dass er sich durch einen ortsansässigen Anwalt beim Gerichtstermin vertreten lässt. Welche Vorteile hat eine Terminsvertretung? Sind auch Nachteile mit einer Terminsvertretung verbunden? Wie haftet der Terminsvertreter? Wie wird er vergütet? Und wie findet man eine zuverlässige Terminsvertretung?

Welche Vorteile hat eine Terminsvertretung?

Für den Prozessbevollmächtigten spart eine Terminsvertretung in erster Linie Zeit und Reisekosten. Aber sie kann auch Vorteile für den Mandanten haben. Der Terminsvertreter wird sich vor dem Gerichtstermin anhand der ihm übersandten Akte in den Fall neu einarbeiten. Seine Perspektive kann möglicherweise zu einer anderen Beurteilung des Falls kommen. Argumente, die nicht ganz schlüssig sind, fallen auf und können mit dem Prozessbevollmächtigten vorab diskutiert werden. Der Terminsvertreter wird auch kontrollieren, ob die Schriftsätze an das Gericht alle wichtigen Informationen enthalten. Ein weiterer Vorteil einer Terminsvertretung kann sein, dass der ortsansässige Terminsvertreter vor dem Gericht und seinen Kollegen einen Ruf zu verlieren hat und daher besonders motiviert sein wird, den Fall erfolgreich zu verhandeln.

Sind auch Nachteile mit einer Terminsvertretung verbunden?

Eine Terminsvertretung ist natürlich nur dann von Vorteil, wenn der Terminsvertreter rechtzeitig mit dem Fall, bzw. der Akte, vom Prozessbevollmächtigten betraut wird und sich mit dem Fall intensiv und ernsthaft auseinandersetzt. Fehlt es an der notwendigen Motivation oder Qualifikation des Terminsvertreters ist dies sicher nicht zum Vorteil des Mandaten. Wichtig ist daher einen qualifizierten Terminsvertreter zu finden. Ist in einem Fall das Aktenmaterial sehr umfangreich, ist dieser möglicherweise nicht für eine Terminsvertretung geeignet. Hier sollte sich vorab mit dem Terminsvertreter abgesprochen werden.

Wie haftet der Terminsvertreter?

Wie der Terminsvertreter haftet, hängt von seiner Beauftragung ab. Wurde er vom Prozessbevollmächtigten beauftragt und handelt auf seine Weisung, haftet er nicht gegenüber dem Mandanten. Gegenüber dem Mandanten haftet in diesem Fall der Prozessbevollmächtigte. Wurde der Terminsvertreter allerdings vom Mandanten beauftragt, haftet er gegenüber dem Mandanten aufgrund des Mandatsverhältnisses.

Wie findet man eine zuverlässige Terminsvertretung?

Qualifizierte Terminsvertreter lassen sich einfach und komfortable mit Hilfe des Online-Portals Terminsvertretungen auf fixthedate.de finden. Rechtsanwälte können sich hier für Rechtsgebiete und Gerichtsorte registrieren. Sucht ein Prozessbevollmächtigter nach einer Terminsvertretung kann er diese per E-Mail ausschreiben und in Frage kommende Terminsvertreter werden von dieser Ausschreibung informiert und können sich darauf bewerben. Der Prozessbevollmächtigte kann sich die Bewerber und ihre Qualifikationen anschauen und dann eine Wahl treffen. Der ausgesuchte Terminsvertreter erhält eine Benachrichtigung und die weitere Korrespondenz kann mittels Direkt-Nachrichten erfolgen.

Wie wird ein Terminsvertreter vergütet?

Nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz erhält der Terminsvertreter für die Einarbeitung in die Akte eine 0,65 Verfahrensgebühr und für die Wahrnehmung des Gerichtstermins eine 1,2 Terminsgebühr. Dazu kann noch eine Einigungsgebühr kommen. Allerdings können sich Prozessanwalt und Terminsvertreter auch auf eine andere Gebührenaufteilung für Terminsvertretungen einigen.