Logo Fachanwaltssuche
Von Experten beraten.
Rechtsgebiet z.B. Arbeitsrecht
Ortz.B. Köln, 50968

Burkini-Verbot in Badeordnung unzulässig!

Burkini-Verbot in Badeordnung unzulässig! © CC0 - Daniel Nanescu - splitshire.com
Eine Badeordnung von öffentlichen Schwimmbädern, die das Tragen eines Burkinis grundsätzlich verbietet, ist unzulässig, da sie gegen das verfassungsrechtlich gewährleistete Gleichbehandlungsgebot verstößt, entschied das Oberverwaltungsgericht Koblenz.

In der betroffenen Badeordnung für die Schwimmbäder der Stadt Koblenz ist unter anderem auch die zulässige Badekleidung geregelt. Danach darf das Schwimmbecken nur mit Badeanzug, Bikini, Badehose oder Badeshorts betreten werden. Während des Trainings der Leistungsschwimmer ist auch das Tragen von Neoprenanzügen erlaubt. Beim Schulschwimmen dürfen Mädchen auch einen Burkini tragen. Gegen diese Badeordnung klagte eine Muslimin, die aufgrund gesundheitlicher Probleme unbedingt schwimmen sollte, aber aufgrund ihrer religiösen Vorstellungen dies nur in einem Burkini tun kann. Ihrer Ansicht nach verstößt das Burkiniverbot gegen das verfassungsrechtlich garantierte Gleichbehandlungsgebot. Diese Auffassung teilte auch das Oberverwaltungsgericht Koblenz (Aktenzeichen 10 B 10515/19.OVG). Die Stadt habe das Burkini-Verbot damit begründet, dass andere Badegäste vor Gesundheitsgefahren geschützt werden müssen und dass bei einer Burkini-Trägerin nicht erkannt werden könnte, ob diese unter offenen Wunden oder Hautkrankheiten leide. Diesen Gesundheitsschutz halte die Stadt aber nicht konsequent durch, da sie Leistungsschwimmer zum Beispiel erlaube Ganzkörper-Neoprenanzüge zu tragen. Es seien keine sachlichen Gründe erkennbar, warum Burkini-Trägerinnen anders zu behandeln seien als Leistungsschwimmer in Neoprenanzügen. Mit dem Burkini-Verbot werde das Verfassungsrecht der Klägerin auf Gleichbehandlung verletzt. Das Gericht empfahl der Stadt daher ihre Badeordnung zu ändern.

War dieser Beitrag für Sie hilfreich?

Eigene Bewertung abgeben:
Bisher abgegebene Bewertungen:
3.5 / 5 (4 Bewertungen)
Das könnte Sie interessieren
Der Haus- und Grundbesitzverein München verlangte von der Stadt München die unveröffentlichten Daten zu den Mietspiegeln aus den Jahren 2015 und 2017 offenzulegen – ohne Erfolg, entschied nun das Verwaltungsgericht München.
5.0 / 5 (2 Bewertungen)
Verwaltungsrecht , 08.05.2017
Der Veranstalter einer Facebook-Party muss für die Verwaltungsgebühren aufkommen, die entstanden sind, weil die Stadt in einer Allgemeinverfügung die Durchführung und Teilnahme an der Facebook-Party untersagte. Insgesamt waren Verwaltungskosten in Höhe von rund 2.500 Euro angefallen.
2.5 / 5 (2 Bewertungen)
Verkehrsrecht , 15.11.2018
Eine Fahrzeughalterin muss die Kosten wegen eines Parkverstoßes ihres Sohnes tragen. Eine verspätete Mitteilung an die Behörde, dass ein anderer für den Parkverstoß verantwortlich sei, entbindet sie nicht von ihrer Pflicht die Verfahrenskosten zu zahlen.
3.0 / 5 (3 Bewertungen)
Strafrecht , 25.08.2015 (Update 26.07.2022)
Seit 2017 ist in Deutschland das Tragen von Kutten mit Kennzeichen von verbotenen Rocker-Clubs verboten. Das Bundesverfassungsgericht hat jetzt in drei Entscheidungen klargestellt, dass Kennzeichen verbotener Clubs auch nicht von Mitgliedern eines nicht verbotenen Clubs getragen werden dürfen.
3.564516129032258 / 5 (248 Bewertungen)
Strafrecht , 16.05.2018 (Update 10.04.2024)
Spontane Beschleunigungsrennen in der Stadt nach einem Stopp an der Ampel oder organisierte Autorennen auf der Autobahn – die Folgen der illegalen Autorennen sind nicht selten Schwerverletzte oder sogar Tote. Welche Strafen drohen Rasern? Wann müssen sie mit einem Führerscheinentzug rechnen?
3.2222222222222223 / 5 (27 Bewertungen)
Strafrecht , 06.09.2018
Seit knapp einem ist das Tragen von Rockerkutten verbotener Clubs in Deutschland nicht mehr erlaubt. Das Oberlandesgericht Hamm hat nun entschieden, dass auch das Tragen einer Rockerkutte mit Kennzeichen von verbotenen Vereinen nicht erlaubt ist, wenn daneben die Ortsangabe eines nicht verbotenen Clubs steht.
3.8 / 5 (10 Bewertungen)
Arbeitsrecht , 12.05.2018 (Update 18.04.2024)
Arbeitnehmer verbringen einen Großteil ihres Tages an ihrem Arbeitsplatz. Dabei entstehen immer wieder Fragen wie: Dürfen Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz Radio hören? Muss der Chef ein Haustier im Büro dulden? Darf ein Arbeitsplatz permanent mit Video überwacht werden?
3.1818181818181817 / 5 (11 Bewertungen)
Miet- und Wohnungseigentumsrecht , 27.08.2018 (Update 07.02.2024)
Hunde, Mäuse, Vogelspinnen oder Hausschweine: Tierhaltung in der Mietwohnung ist immer wieder ein Konfliktherd zwischen Mieter und Vermieter. So hat jüngst ein Gericht entschieden, dass die Haltung von einem Igel in einer Mietwohnung nicht von der Kleintierklausel gedeckt ist.
3.8181818181818183 / 5 (11 Bewertungen)
Wissen Aktuell , 23.03.2018
Älteren Menschen passiert es oft, dass sie etwa bei den Bezahlmöglichkeiten einer Online-Bestellung die Zahlungsoption „Teilzahlung in Raten“ aufgrund ihrer Altersangabe nicht wählen können. Ob dies ein Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz darstellt, entschied das Amtsgericht München in einem aktuellen Fall.
3.0 / 5 (1 Bewertungen)
Suchen in Rechsbeiträgen
Teilnehmer
Fachanwältin Dr. Gabriele Witting
Fachanwältin für Verwaltungsrecht
Kocherstraße 18
42369 Wuppertal
Fachanwalt Dr. Michael Moeskes
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Mediator
Eingetragener Schlichter
Domplatz 11
39104 Magdeburg
Fachanwalt Sven Haak
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Fachanwalt für Strafrecht
Domplatz 30
99084 Erfurt
Fachanwalt Klaus Hünlein
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Eschenheimer Anlage 28
60318 Frankfurt am Main
Fachanwältin Gabriele Schenk
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Finkenstraße 5
80333 München
Fachanwalt Johannes Schneider
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Fachanwalt für Sozialrecht
Kesselgasse 5
53111 Bonn
Fachanwalt Oliver Bittmann
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Weststraße 60
08523 Plauen
Datenschutzeinstellungen
fachanwaltsuche.de verwendet Cookies, um die Funktionsfähigkeit unserer Website zu gewährleisten. Außerdem setzen wir zur Weiterentwicklung unserer Website im Sinne der Nutzer zusätzliche Cookies ein. Mit dem Klick auf den Button „Cookies zulassen“ stimmen Sie der Verwendung der von uns für die genannten Zwecke eingesetzten Cookies zu. Über den Button „Einstellungen verwalten“ können Sie sich über die eingesetzten Cookies informieren und den Umfang Ihrer Einwilligung konfigurieren.